Kleine Zeitung am 05.06.2008 18:39
Er trommelt den Takt
Markus Gradischnig (30) aus Villach ist Schlagzeuger bei der über die Grenzen bekannten Band „Zweitfrau“. Passend zur Euro gibt’s eine CD.
„Ich will mich am Schlagzeug selbst verwirklichen“, sagt Markus Gradischnig.
„Zweitfrau“ singt ohne Scheu über „Dicke Weiber und Roulette“ genauso wie über Sex, nämlich „Vor dem Spiel“. Durch diesen Titel wird der Fußballbezug der Doppel-Single klar, die passend zur Euro, heute in die Läden kommt.
Der Villacher Markus Gradischnig ist seit zwei Jahren bei der Wiener Band mit dem ungewöhnlichen Namen Schlagzeuger. „Im Leben geht nicht immer alles nach Plan und man muss sich nach Alternativen umsehen“, erklärt Gradischnig die Bedeutung des Bandnamens.
Erste Lorbeeren wurden schon gesammelt, auch auf dem deutschen Musikmarkt: Mit „Alles dreht sich“ behauptete sich die Truppe rund um den Musiker in den Top 30 der Radiocharts. „Aber das ist Schnee von gestern. Zu lieblich! Wir wollen unseren Stil wieder vermehrt durchsetzen. Als wir von einer Plattenfirma gemanagt wurden, durften wir das nicht“, sagt der 30-Jährige.
Um eigene Ideen zu verwirklichen, ging ihr Label „Strange Cat Records“ on Air. „Zwar hat der Parade-Pop-Sender Ö3 angekündigt, unsere neuen Lieder wegen der schärferen Texte nicht mehr zu spielen, aber das ist nebensächlich“, zeigt sich der Musikliebhaber und Plattensammler zufrieden mit der gewonnenen Selbstständigkeit.
Der glühende VSV-Fan, der gerne Tennis spielt, genießt am liebsten Heimaturlaube „mit den allseits bekannten Vorzügen des Kärntnerlandes“: den Seen und Bergen mit ihrer frischen Luft.
In München absolviert er gerade eine Ausbildung an der „Drummers Focus“, wo auch die mentale Ebene der Musik gefördert wird.
(© Philip Stotter)